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Kepler’s Drama Group präsentierte in englischer Sprache: „The Miser“. Eine Komödie von Molière.

Die Hauptfigur in Molières „Der Geizige“ ist ein Ekelpaket, das einzig zu seinem Geld ein inniges Verhältnis hat, welches er vor dem Zugriff seiner misstrauisch beäugten Mitmenschen zu schützen versucht, indem er es im Garten vergräbt. Der impulsive Monsieur Harpagon, engagiert gespielt von Elias Oswald und Lee-Benedict Bungert, quält seine Bediensteten und macht seinen Kindern das Leben schwer. Nicht nur, indem er sie finanziell kurz hält, sondern auch weil er sich ihrem Liebesglück in den Weg stellt. Er befiehlt seiner Tochter Élise (Carolin Hutter/ Marissa Grimaudo), den  reichen, aber alten Monsieur Anselme (Liam Golla/Alexander Wiedenmann) zu heiraten anstatt ihre große Liebe Valère (Nicolas Worresch), den Sohn des Haushofmeisters. Ein noch schlimmeres Schicksal droht seinem Sohn Cléante (Tomas Ionescu/Raphael Mahr), dessen Verlobte Marianne (Zoe Haren/Antonia Grimm) sein Vater selbst heiraten möchte.
Das Publikum litt mit ihm, denn beide Schauspieler überzeugten mit der Darstellung des Verzweifelten, der sich zunächst vergeblich gegen seinen Vater auflehnt und ihn mit Hilfe der berechnenden Madame Frosine auszuboten sucht. Schließlich besiegt die Geldgier den Geizigen, denn  Cléante erpresst seinen Vater mit dem Schatz, den seine Dienerin La Flèche im Garten gefunden und an sich genommen hat, um sein Glück und das seiner Schwester zu retten.
Kristina Derka gelang mit ihrem Regiedebüt ein voller Erfolg. Mit einer Tanzeinlage zu Beginn des Stücks brachte das  Ensemble das Publikum bereits in Stimmung. Alle Rollen waren bis zur kleinsten Nebenrolle treffend besetzt. Die Schauspieler agierten mit viel Witz und Tempo und spielten mit vollem Körpereinsatz. Charmant wirkte sogar der Geizige, der selbstironisch und leicht verschroben über die Bühnenbretter  hechtete, um sein Geld wiederzuerlangen.  Seiner Hysterie begegnete die Polizei (Corinna Klein) mit professioneller Gelassenheit. La Flèche (Anna Buchholz/Franziska Bungert) bestach durch ihre Gewitztheit und ihren Einfallsreichtum, um den Alten zu überlisten. Die Bediensteten (Tanja Neuwirth, Leana Mangas Schadt, Leonie Kolberger ), vor allem aber die Köchin (Antonia Betz/Neilia Markworth), führten ihren Herrn frech und gekonnt vor, ohne dass dieser die Umkehrung der Machtverhältnisse in seinem Haushalt bemerkte.  Maya Bay sowie Emily Widmayer als Madame Frosine standen Harpagon an Intriganz und Raffinesse in nichts nach. Sie suchten wie  Madame Simone (Nellie Klabunde) ihren Vorteil aus Harpagons Charakterfehler zu ziehen. Die Zuschauer waren beeindruckt, wie sicher die Schauspieler ihre zum Teil sehr langen Texte beherrschten und ihre Figuren zum Leben erweckten. Bühnenbild, Kostüme und  die effektvolle Beleuchtung des gut eingespielten Technikteams rundeten die vollauf gelungene Inszenierung ab. Wir freuen uns schon auf das nächste Stück der Drama Group unter der Regie von Kristina Derka. [OP]