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Eine Inszenierung voller (toter) Publikumslieblinge

Am 5., 6. und 7. Oktober ging es abends hoch her im Kepler-Saal, wo die Oberstufen-Theater-AG unter der Regie von Yves Boley ein Stück von Andy Clapp präsentierte. Ein bis ins Detail liebevolles Bühnenbild sowie durch Kostüm, Maske und Schauspielkunst bis zur Unkenntlichkeit verwandelte Darsteller und Darstellerinnen gewährten dem Publikum einen eindrucksvollen Einblick in den altmodischen Sommersitz der Familie Thistlewaite, der allerdings bald eher wie ein Irrenhaus anmutete. Mit größter Spielfreude und unter vollem Körpereinsatz wurden groteske Figuren zum Leben erweckt, welche in ihrer Originalität allesamt schon nach kurzer Zeit zu Publikumslieblingen wurden bzw. mit jedem Auftritt und diversen Running Gags für große Erheiterung bei Groß und Klein sorgten. Vom Hausherrn, der im Schlafwandeln seine Leidenschaft für Skorpione und seine Geliebte (in Wirklichkeit der erbschleicherische Butler, der immer wieder zur genau falschen Zeit in einem Kleid auftrat) auslebte, über eine schwerhörige Rollator-Oma, die falsche oder zu verheimlichende Geschichten verbreitete, bis hin zur melodramatischen Schwägerin mit Todesvisionen war alles dabei. Im Zentrum der Handlung standen sich häufende Morde: Nach und nach fielen immer mehr Charaktere dem Tod zum Opfer (Schrotflintenschuss, Toaster in der Badewanne, Speerwurf usw.) und vor lauter Eifersucht, Hass und Erbangelegenheiten konnte eigentlich jeder als möglicher Täter gesehen werden. Am allerwenigsten Durchblick hatten die beiden gleichnamigen Inspektoren, die in erster Linie mit Rivalitäten beschäftigt waren und denen ein Verdächtiger nach dem anderen wegstarb. Als schließlich auch noch diese beiden als die letzten Figuren tot zu Boden fielen (auf Grund von Rattengift, das gar nicht für sie vorgesehen gewesen war), stand in doppeltem Sinne fest, warum das Stück „Inspektor Blunders letzter Fall“ hieß. An diesem Ende wusste man immer noch nicht wirklich, wer denn nun eigentlich wen umgebracht hatte, vollkommen klar dagegen war jedoch, dass die keine Sekunde langweilige Inszenierung das applaudierende Publikum prächtig unterhalten hatte. Entsprechend endete der Abend mit einem großen Dankeschön an alle Beteiligten und einem zusätzlichen Applaus, als die stellvertretende Schulleiterin Frau Winter-Baker betonte, dass die Aufführungen diesmal unter erschwerten Bedingungen zustande gekommen seien. SR