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Mittelstufen-Theater-AG beim Schultheaterfestival in Stuttgart

Nach unserer Bewerbung wurden wir von einem Team des Staatstheaters bei einer unserer Aufführungen Ende April besucht und dann hieß es warten… und tatsächlich: In der Woche nach den Pfingstferien kam die Zusage: Wir dürfen am Festival teilnehmen und unser Stück auf der Bühne des Kammertheaters in Stuttgart spielen! Die Aufregung war groß, unser Stück wurde nochmal geprobt und durchdacht, und dann ging es los.

Der Plan des Festivals: Alle neun eingeladenen Gruppen spielen sich gegenseitig ihre Stücke vor, dazwischen gab es ein Rahmenprogramm mit Workshops zum Lernen, Austausch und Feedbackgeben, alle geleitet von Dozenten der HMDK (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst in Stuttgart) und professionellen Schauspielern der Staatstheaters. Wir bekamen drei Workshops: „Vom Wort zur Tat“, ein Workshop zur Dramaturgie, bei dem wir kurze Szenen probieren konnten und uns bewusst gemacht wurde, wie nebensächlich der Text eigentlich ist, dass es vielmehr darum geht mit dem Spiel des Körpers, eben der „Tat“ eine Welt zu inszenieren, mit der das Wo, Wann, Wer etabliert wird, die Ziele der Person und ihre Hindernisse werden zu lassen, und dass der Text dann eben auch noch dazukommen kann. Der zweite Workshop war Akrobatik. Nach einem intensiven Aufwärmen wurden Kugeln, Handstand und Rad geübt bis die Kräfte nachließen. Bei unserem dritten Workshop „Chillen mit…“ hatten wir die Gelegenheit uns mit zwei Schauspieler*innen vom Staatstheater in Stuttgart zu unterhalten und Fragen zu stellen. Wir wollten wissen, welche Unterschiede zwischen Film und Theater bestehen, welche Stücke und Rollen sie am liebsten spielen, wie sie Text auswendig lernen, ob sie weitere Ziele im Leben haben, wie die finanzielle Seite des Schauspielberufs aussieht, aber auch die rechtliche Absicherung und Arbeitsbedingungen.

Zum Rahmenprogramm gehörten auch zwei Formen des Feedbacks: Einmal gestalteten wir für eine andere Gruppe eine Feedbacktafel, die wir mit verschiedenen Farben und Papiermaterialien gestalten und dann Stichworte einfügten, was uns besonders gut gefallen hat, wo wir loben, aber auch Verbesserungsvorschläge machen konnten. Die zweite Form des Feedback war ein so genanntes „Rückspiel“ zu einer Aufführung, bei dem wir uns unter Anleitung zweier Theaterpädagog*innen szenisch sammelten, was uns von der eben gesehenen Aufführung besonders eindrucksvoll in Erinnerung blieb. Dieses wurde zusammengefügt und dann den Darstellern des Stückes präsentiert. Dabei war das Erstaunen groß, was besonders stark oder detailliert aufgenommen worden war.

Das aufregendste Ereignis war sicher unsere eigene Aufführung am Freitagmorgen. Wegen des Aufbaus waren wir bereits um 8. 30 Uhr am Kammertheater und hatten genau 90 Minuten Zeit für Bühneneinweisung, Kulissenaufbau, Licht- und Soundcheck, Kurzprobe, Testen der Lautstärke beim Sprechen, Kostüme anziehen, Schminken… und schon ging es los. Das war ein Erlebnis, vor 200 Zuschauern zu spielen, auf der für uns riesigen Bühne des Kammertheaters, mit professionellem Licht und Ton und Bühnennebel, von dem wir bisher nur geträumt hatten! So wurde unsere Aufführung intensiv, anrührend, unter die Haut gehend, es gab aber auch witzige Momente und Publikumslacher. Großer Applaus. Und die Überraschung: Sogar der Autor des Stückes, Jorgi Slimistinos, war zur Aufführung gekommen.

Am Abend fuhren wir stolz und mit unglaublich vielen Erlebnissen, Begegnungen und Bildern in Kopf und Herzen nach Hause. Ein großes Dankeschön an das theaterpädagogische Team vom Staatstheater für diese vier wunderbaren Tage, die uns so viel gegeben haben! [JH]