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„Alle Wege führen nach Rom.“- Diese Redewendung wird heute nicht selten verwendet und ist natürlich auf das antike Rom und dessen Ausmaß und Bedeutung als Weltimperium zurückzuführen. Den wirklichen Hintergrund zu Redewendungen und Legenden wie dieser kann ein Ausflug zum Forum Romanum aber am besten erläutern.
Als Reiseziel auf einer Exkursion des Latein-Leistungskurses somit nicht wegzudenken, hat das Forum Romanum eine faszinierende Entwicklung hinter sich. Einst eine Sumpfwiese, später Zentrum des römischen Weltreiches, ist sie heute als beeindruckende Ruinenstätte mit gut erhaltenden Tempeln aufzufassen. Das Forum kann auch stolz auf den tatsächlichen Mittelpunkt des Imperiums verweisen, und zwar in Form eines kleinen Tempels, von dem aus die Meilen der römischen Heerstraßen gezählt wurden. Doch nicht nur das antike Rom hat seine Spuren auf diesem Platz hinterlassen, da einige Tempel im Zuge der Christianisierung zu Kirchen umfunktioniert wurden.
Außerdem befindet sich direkt neben dem Forum der mythenumwobene Palatin. Die Rekonstruktion der Hütte von Romulus selbst ist dort aufzufinden, welcher in der römischen Mythologie als Gründer Roms gilt. Er verlieh dem Hügel solch eine Bedeutung, dass der spätere römische Kaiser Augustus sich selbst hunderte von Jahren nach Roms Gründung dort niederließ. Von Legenden und entscheidenden Persönlichkeiten geprägt, ist der bedeutungsvolle Palatin auch noch heute ein erstrebenswertes Ausflugsziel, um die Geschichte, umgeben von Orangenbäumen und vielfältigen Pflanzen in den palatinischen Gärten, auf sich wirken zu lassen.
Damals wie heute stehen der Palatin und das Forum Romanum also als Wahrzeichen für das massive politische, wirtschaftliche und kulturelle Ausmaß des antiken römischen Reiches. Mit Spuren der inzwischen vergangenen Zeit haben sie beide somit einen eindrucksvollen, informativen Ausflug zu bieten. [Amelie Bayer, J1]
Am Montag besuchten wir zuerst eines der Wahrzeichen Roms, das Kolosseum. Bevor wir die Sicherheitskontrollen passierten, lauschten wir einem Vortrag von Herrn Friedl, der uns über die Geschichte des Kolosseums und über den Begriff Amphitheater, nämlich Rundtheater, aufklärte. Im Amphitheater konnten wir vom antiken-römischen Graffiti bis zu einem überteuerten Souvenirshop alles finden. Besonders beeindruckend war es, von den Zuschauerrängen aus auf den gewaltigen Innenhof des Kolosseums zu blicken. [Nikolas Worresch, J2]
Am dritten Tag unserer Exkursion besuchten wir die Kapitolinischen Museen. Wir sahen nicht nur Statuen und Gemälde, sondern auch ägyptische Artefakte und hatten ebenfalls einen schönen Blick auf das berühmte Forum Romanum. Besonders beeindruckend waren die Überreste der Kolossalstatue im Innenhof, aber auch die verschiedenen Statuen von Göttern, Philosophen und Kentauren. Aspekte der Gründungsgeschichte Roms werden dort ebenfalls gezeigt: Eine Statue stellte die Wölfin Lupa dar, die Romulus und Remus säugt. Die Museen waren sehr interessant und strotzen nur so vor römischer Geschichte [Leon Peichl, J1]
Am Mittwoch begannen wir den Tag wie üblich mit einem kräftigenden Frühstück. Nachdem die Müdigkeit mit reichlich Koffein bekämpft worden war, machten wir uns auf, neue Sehenswürdigkeiten zu bestaunen. Wir begaben uns auf den Weg zu den Caracalla-Thermen, an denen besonders die kolossale Größe römischer Thermen deutlich wird. Interessant war auch, eine Restauratorin bei der Rekonstruktion einer der zahlreich erhaltenden Mosaikfußböden beobachten zu können. Im Anschluss besuchten wir eine Gedenkstätte jüngerer Geschichte: In einem Bergwerksstollen wurden während des Zweiten Weltkriegs 335 italienische Zivilisten grausam ermordet.
Die letzte Station an diesem Tag führte uns tief unter die Erde, wo unsere Führung durch die Domitilla-Katakomben begann. Der deutsche Guide beschrieb und erklärte uns auf unterhaltsame Weise die unterirdischen Grabgänge. Interessant war vor allem, wie anders die frühen Christen mit dem Tod umgingen, sie weniger trauerten, sondern sich vielmehr auf das Wiedersehen mit den Verstorbenen freuten. [Ecki Illmann, J2]
Der Donnerstag war die perfekte Mischung aus Bildung und Entspannung. Den Vormittag haben wir in der Ruinenstadt Ostia verbracht, die noch sehr gut erhalten ist. Man konnte sich sehr gut vorstellen, wie die Stadt zu Zeiten der alten Römer ausgesehen haben könnte. Außerdem gab es viele Bauwerke, die in jeder römischen Stadt, mag sie auch noch so klein sein, ein Muss waren. Wir sahen und betraten ein gut erhaltenes Amphitheater, eine Therme und sogar eine antike Garküche. Dabei war Ostia keineswegs klein. Zu Hochzeiten des Römischen Reiches war Ostia eine wichtige Handelsstadt, denn wie der geschulte Lateiner weiß, bedeutet „Ostia“ Mündung. Auch, wenn der Tiber heute anders verläuft, lag Ostia damals direkt an der Stelle, wo der Tiber ins Mittelmeer mündete, also der ideale Standort für internationalen Handel.
Anschließend machten wir uns auf den Weg an die Lido di Ostia, einen wunderschönen Strand. Obwohl die Höchsttemperaturen im Verlauf der Woche zwischen 15°C und 20°C lagen, angenehm, aber nicht gerade Badetemperaturen, gab es einige Mutige, die sich trotzdem ins Wasser trauten. Die Anderen gönnten sich ein Eis in der Sonne, liefen ein wenig an der Küste entlang und hielten Ausschau nach Muscheln. Die Stimmung war entspannt und wir alle haben den Tag sehr genossen.
Die begeisterten Lateiner danken Herrn Friedl für die reibungslose Organisation und das tolle Programm. [Sarah Wyhlidal, J1]